Waldpower 22 – Aktive Umsetzung einer klimafitten Waldwirtschaft in der Steiermark


Von „früh – mäßig – oft“ zu „früh – kräftig – selten“

Mit einer fachgerechten Waldpflege können wir die steirischen Wälder bei der Bewältigung der Klimakrise unterstützen. Während früher für Pflegeeingriffe die Regel „früh – mäßig – oft“ galt, sollte heute nach dem Prinzip „früh – kräftig – selten“ verfahren werden. Häufige Trockenperioden gefährden zunehmend Wachstum und Stabilität von Waldbeständen. Bei einer in Österreich jetzt schon um zwei Grad höheren Durchschnittstemperatur wird die Fichte in einigen Jahren in Seehöhen unter 600 Metern in ihrer Existenz massiv bedroht sein. Die Wissenschaft geht von einer Verschiebung der Höhenstufen von bis zu 600 Meter nach oben im Jahr 2100 aus. Neben der Bestandesstabilität kommt der standortsgerechten Baumartenwahl daher eine immer größere, ungemein wichtige Rolle zu. Die dynamische Waldtypisierung kann erstmalig wissenschaftlich fundierte Aussagen dahingehend und über die klimawandelbedingten Veränderungen von Waldstandorten treffen.


Ausbildung zum/zur klimafitten Waldpfleger:in – engagierte Steirer:innen gesucht!

Die dynamische Waldtypisierung ist ein einzigartiges Werkzeug. Im Rahmen des Projektes Waldpower 22 werden sowohl in der Theorie als auch in der Praxis Inhalte rund um die Waldpflege sowie der dynamischen Waldtypisierung umgesetzt. Ein wichtiger Teil davon ist die kostenfreie Ausbildung von klimafitten Waldpfleger:innen. Das Ausbildungsprogramm wird von der Landwirtschaftskammer Steiermark in Kooperation mit dem Land Steiermark für forstwirtschaftlich interessierte und engagierte Steirer:innen angeboten. Diese Möglichkeit ist österreichweit einzigartig und steiermarkweit einmalig. Die Ausbildung wird laufend und je nach Bedarf in den steirischen Regionen abgehalten. Hierbei handelt es sich um ein zu 100% gefördertes Projekt. Die Teilnahme ist für alle Teilnehmenden daher zur Gänze kostenlos. Sowohl im Hörsaal als auch auf der Waldfläche bekommen Teilnehmende alle wesentlichen Werkzeuge rund um die Waldpflege mit auf ihren Weg. Mit den ausgebildeten Waldpfleger:innen sollen Pflegerückstände aufgearbeitet und steirische Wälder möglichst rasch klimafit gestaltet werden.



Sie haben Fragen?

Vorausgesetzt wird, dass bereits ein grundlegendes, forstliches Know-how vorhanden ist. Die Ausbildung ist daher vorrangig geeignet für:

  • Forstfacharbeiter:innen
  • Schüler:innen land- und forstwirtschaftlicher Fachschulen und höherer Schulen
  • Hofübernehmer:innen
  • Forstliche Dienstleister:innen
  • Interessierte Waldbesitzer:innen
  • Maschinenringmitarbeiter:innen
  • Waldverbandsmitarbeiter:innen
  • Forstwirtschaftsmeister:innen
  • Je 50% Theorie- bzw. 50% Praxisunterricht
  • Variante 1: Kompaktkurs
    • Dauer: 10 Werktage (zwei Wochen, je Montag bis Freitag)
    • Täglich von 8-17 Uhr
    • In den steirischen Regionen
  • Variante 2: Modulkurs
    • Modul 1: „Waldpower 22 THEORIEMODUL“
      • 10 Werktage
      • täglich von 16.30 – 20.30 Uhr
      • Online via Zoom
    • Modul 2: „Waldpower 22 PRAXISMODUL“
      • 5 Werktage
      • Täglich von 8-17 Uhr
      • In den steirischen Regionen
  • Anlage einer Demofläche pro Kurs inkl. Aufnahme und Kartierung
  • 500 €-Bildungsscheck zur fortlaufenden eigenen Weiterbildung
  • Wertastungsset zur freien Entlehnung in allen Bezirkskammern der LK Steiermark
  • Steirische Wälder mitgestalten
  • Arbeiten in der Natur
  • Zusätzliches Standbein
  • Erfolg hat direkten Einfluss auf den Verdienst
  • Flexible Zeiteinteilung
  • Leidenschaft ausleben und eigene Ideen umsetzen
  • Selbstdisziplin und -strukturierung
  • Eigenverantwortung

Theoretischer sowie praktischer Unterricht in den Bereichen:

  • Jungwuchs- und Dickungspflege (Laub-/Nadelholz)
  • Formschnitt und Wertastung (Laub-/Nadelholz)
  • Durchforstung (Laub-/Nadelholz)
  • Forstbotanik
  • Standortskunde, dynamische Waldtypisierung
  • Ergonomie und Arbeitssicherheit
  • Motorsägenwartung
  • Forstliche Betriebswirtschaft
  • Forstliche Förderungen

Die ausgebildeten Waldpfleger:innen können sowohl Beratungs- als auch Pflegdienstleistungen in Form von Werkverträgen an Waldbesitzer:innen anbieten. Der große Vorteil liegt darin, dass selbstständig entschieden werden kann wo, wann und wie viele Waldpflegearbeiten durchgeführt bzw. angeboten werden. In der Anfangsphase werden alle Ausgebildeten laufend durch die Projektmitarbeiter nach Bedarf unterstützt. Bei Bedarf ist auch eine Vermittlung zu interessierten Waldbesitzer:innen angedacht.

Für weitere Informationen melden Sie sich beim Projektmitarbeiter:

Dipl. -Ing. Florian Hechenblaikner